RAM100K – Rhein-Ahr-Marsch – Etappe 2

Gestern, am 09. Juni 2017, war es so weit – zur Vorbereitung auf den 100 km Marsch war eine weitere Trainingseinheit fällig. Schon seit einigen Wochen hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einige Teile des Rhein-Ahr-Marschs in meine Vorbereitung mit einzubeziehen.

Die Strecke: 

Remagen – Rheinbach also,  die Silberstrecke“ über 51 km. Um es vorwegzunehmen, ein Kompliment an die Veranstalter, allen voran Frank und Saskia Piontek, die die Strecke erwandert und zusammengestellt haben. Eine wirklich schöne Wanderung. Man begibt sich auf eine landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Strecke. Ohne die zur Verfügung gestellten GPS-Daten hätte ich mich allerdings – ohne die Ausschilderung die es am 07./08. Juli geben wird – hoffnungslos verlaufen, bzw. wäre links und rechts der vorgesehenen Route gelaufen.

Nicht zu unterschätzen ist das Höhenprofil der Strecke. Inklusive eines Umwegs, den ich auf dem Anstieg zur Kalenborner Höhe eingelegt habe, waren es 1210 Meter aufwärts und 1077 Meter abwärts. (Eindrücke von der Strecke gibt es weiter unten)

 

Der Umweg führte mich allerdings auf einen Rundweg zur Wanderhütte Akropolis Mayschoß, die auf etwa 300 Metern liegt, bevor es dann wieder auf den langgezogenen Anstieg der Route zurück ging.  Als kleine Entschädigung hatte ich von dort eine schöne Aussicht über Mayschoß und die Saffenburg.

Versorgung Unterwegs:

Zu den Verpflegungsstellen kann ich natürlich nichts sagen, außer das sie aus meiner Sicht gut ausgewählt sind. Hier aber noch einmal der Hinweis, dass man selbst für Reserven sorgen sollte. Ich habe gestern 4,5 Liter Wasser gebraucht und hatte noch einen halben Liter in Reserve.  Zufällig weist die App (Runtastik) einen ähnlich hohen Wasserverbrauch für diese Distanz für mich aus, aber der Verbrauch ist natürlich stark vom Grad der körperlichen Anstrengung und vom Wetter abhängig. Ich bin gestern 3 Mal nass geworden und die übrige Zeit war bestes Wanderwetter. Sollte es am 07.07.2017 und besonders am 08.07.2017 heiß sein, wird man sicher mehr Flüssigkeit benötigen.

Für die nötigen Kalorien für Unterwegs wird vom Veranstalter ebenfalls gesorgt werden – dazu findet man auf der Seite Rhein-Ahr-Marsch.de mehr – aber auch hier ist eine sorgfältige Planung nicht von Nachteil. Ich habe gestern alle 60-90 Minuten 60 g leicht verdauliche Kohlenhydrate getrunken, hatte dadurch keinen Hunger und habe mich bis zum Schluss energiegeladen gefühlt.

Kleidung:

Ich war mit meinen leichten Wanderschuhen gut gerüstet. Vor ein paar Tagen hatte ich noch die Idee mit Wandersandalen zu gehen. Alleine auf Grund des Wetters hätte ich damit gestern keine Freude gehabt, denn nach dem Gewitter hatte ich das Wasser förmlich in den Stiefeln stehen und bin die letzten 10 km mit nassen Füßen gelaufen. Auch die feste Sohle machte Sinn, den zumindest auf diesem Teil der Strecke läuft man mindestens die Hälfte des Weges auf Pfaden oder zumindest unbefestigtem Untergrund. Genau das hat mir besonders gut gefallen: Felder, Wiesen, Weinberge und Wald, sehr abwechslungsreich. Die Wirtschaftswege sind meist mit Splitt befestigt, den man bei Schuhen mit dünnen Sohlen definitiv spüren wird. Das ich nass geworden bin hatte ich schon erwähnt, und hätte ich nicht eine dünne Plastikfolie gegen Regen und Wind dabei gehabt, hätte ich spätestens im Gewitter keinen Spaß mehr gehabt. So war ich, bis auf die Schuhe, relativ schnell wieder trocken. Meine Regenjacke konnte somit im Rucksack bleiben, was sich beim Anstieg zur Kalenborner Höhe (2. Regenschauer) günstig auf meine Körpertemperatur ausgewirkt hat.

Impressionen:

In Remagen ging es los. Ich bin an der Fähre los gelaufen, also etwa einen Kilometer hinter dem offiziellen Startpunkt der 50 km Route.

Von dort erreicht man nach kurzer Zeit die Ahr, mit wirklich schönen Plätzen zum Verweilen. Allerdings werden einige 100er diesen Abschnitt vermutlich noch in Morgendämmerung passieren.

Ab Bad Bodendorf geht man dann auf Spazierwegen nach Bad Neuenahr und Ahrweiler weiter an der Ahr entlang.

Sehr schön ist der historische Stadtkern von Ahrweiler mit seinen alten Fachwerkhäusern und der Stadtmauer.

Dann geht man ein Stück unterhalb der Weinberge Richtung Walporzheim. Dort habe ich schon als Kind Trauben gelesen. Wenn man sich da vor Augen hält, wie schwer die Kiepen der Winzer damals waren, mit denen sie die Weinberge unzählige Male auf und ab gegangen sind, dann wird die Wanderung wieder zum Spaziergang.

Die Bahnstation in Walporzheim ist keine Option, wenn man am Tag der Tage schon 70 km hinter sich gebracht hat. Aus Erfahrung weiß ich aber, das es ab 70 km schon ganz schön wehr tut.  Man läuft auf der anderen Straßenseite vorbei.

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Für mich ging es von dort weiter Richtung Mayschoß. Erst einmal gab es den ersten kräftigen Regenschauer, dann den Anstieg zur Sassenburg, der durch einen sehr schönen Waldabschnitt führt.

Wieder trockenen Fußes führt mich der Weg durch die Weinberge runter ins Tal nach Mayschoß, den Anstieg zur Kalenborner Höhe schon vor Augen.

Unten im Tal wird am 08.07.2017 eine Verpflegungsstation sein, die man unbedingt nutzen sollte, denn danach geht es ordentlich hoch, wie man auf dem Höhenprofil sehen kann. Wegen des erneut einsetzenden kräftigen Regens, habe ich auf Bilder verzichtet und mir unter einem Unterstand an der Brücke eine Portion Vitargo Carboloader gegönnt. Ob es an dem Energiedrink lag oder an der zu erwartenden schönen Aussicht – ich konnte auf diesem Abschnitt die 5 km/h halten, obwohl auf diesen 5 km für mich 224 Höhenmeter zu überwinden waren. (mit Schleife rauf und runter)

Wenn man diesen Stein sieht, hat man es fast geschafft.

Beeindruckt war ich, als ich von der Höhe in weiter Ferne das Siebengebirge sehen konnte – den Start meines Tagesausflugs.

Über die Felder und Wiesen führt der Weg dann die letzten 20 Kilometer nach Rheinbach.  Das Gewitter habe ich schon mehrfach erwähnt – ich hoffe ich kann am 08.07.2017 darüber lachen, wenn ich auf der Strecke bin.

Denn dann wäre es trocken und ich hätte schon 80 km hinter mir. Ab da ist es ohnehin „nur“ noch Kopfsache und eine Frage, ob der Bewegungsapparat noch mitmacht.

Nachdem es aufgehört hatte zu schütten wie aus Eimern, konnte ich auch wieder etwas „essen“.

Dabei hat sich Frank Piontek bestimmt etwas gedacht, als er den Weg über diesen Pfad geführt hat.  Seufzern musste ich auf jeden Fall einige Male auf den 50 Kilometern und es wird beim Rhein-Ahr-Marsch wohl nicht anders sein.

 

Alles Gute für alle die mitgehen, gutes Wetter, viel Spaß und bleibt gesund!

Hier geht es zu den GPS-Daten der Strecke

oder hier.

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